Gelebte Demokratie

Juniorwahl am Kant-Gymnasium


Seit vielen Jahren wird bei uns am Kant-Gymnasium die Juniorwahl in verschiedenen Varianten von der Fachschaft Gemeinschaftskunde durchgeführt. Juniorwahl.de stellte die Wahlmaterialien kostenlos zur Verfügung. Die Wahl wurde ab Januar während der Gemeinschaftskundestunden vorbereitet. Wählerverzeichnisse wurden erstellt und die Wahlbenachrichtigungen an alle Schüler*innen verteilt. Um einen reibungslosen Ablauf der Wahl von rund 500 Schülerinnen und Schülern unserer Schule zu gewährleisten, wurde als Wahltag der 17. Februar festgelegt, an dem die Schülerinnen und Schüler klassenweise zum Wahlraum kommen konnten, um ihre Stimme in einer Wahlkabine abzugeben. Unterstützt wurde die Wahl von rund 20 Wahlhelferinnen und Wahlhelfern, überwiegend aus der 9. Und 11. Jahrgangsstufe. Diese zeigten gerade gegenüber den jüngeren Schülerinnen und Schülern viel Geduld und erklärten im Einzelnen nochmals konkret den Ablauf. Im Unterricht wurde dies zuvor zwar ausführlich besprochen, aber die Situation, ganz allein in der Wahlkabine zu stehen, ist eben doch etwas Besonderes.

Was gerade bei dieser Wahl – auch vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Ereignisse – auffiel, war die große Ernsthaftigkeit, mit der insbesondere die Unterstufenschülerinnen und -schüler die Wahl durchführten – oder auch vom Wahlakt bewusst Abstand nahmen. Auch einige Eltern berichteten, dass die Themen beim Abendessen plötzlich sehr politisch wurden.

Im Nachgang wurden die Wahl und das Ergebnis in den Klassen besprochen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Juniorwahl auch in diesem Jahr erfolgreich durchgeführt werden konnte – doch was heißt an dieser Stelle erfolgreich? Natürlich geht es uns als Schule nicht darum, dass eine Partei besonders viele oder auch wenige Stimmen erhält. Vielmehr geht es uns um die Mündigkeit unserer Schülerinnen und Schüler, die auf der einen Seite den Ablauf einer Wahl kennenlernen sollen, die sich aber natürlich auch inhaltlich mit den Wahlprogrammen der einzelnen Parteien auseinandersetzen mussten, um dann bewusst eine Wahlentscheidung zu treffen. Was uns ganz besonders gefreut hat: Die Schülerinnen und Schüler haben eben nicht blind ihr Kreuz gesetzt, sie haben miteinander im Vorfeld diskutiert, Argumente ausgetauscht und manchmal auch gestritten – Dies alles ist Ausdruck einer gelebten Demokratie! Gerade in der heutigen Zeit, in der gewählte Staatslenker ihr Land immer stärker in eine Autokratie überführen wollen, waren diese Beobachtungen sehr wohltuend!


B. Heger / S. Burgemeister

21.03.2025